Häufig bekommen Sie von Ihrem Dozenten oder Ihrer Dozentin erste Literaturtipps. Manchmal wurde in der Vorlesung oder im Seminar bereits eine Literaturliste verteilt. Die dort empfohlene Literatur sollte, sofern thematisch passend, unbedingt verwendet werden. Falls Ihr Dozent nicht von sich aus Literaturhinweise gibt, ist es häufig lohnend, ihn bzw. sie danach zu fragen. Darüber hinaus sollte selbst eine Recherche durchgeführt werden.
Für die eigene Literaturecherche sollte der Onlinekatalog der Unibliothek genutzt werden. Dort besteht normalerweise auch ein Zugang zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB), in der Aufsätze aus Zeitschriften recherchiert werden können.
Eine zusätzliche Möglichkeit der Recherche ist die „Schneeballmethode“. Das bedeutet, Sie verwenden die Literatur, die der Autor eines bereits von Ihnen gelesenen Werkes zitiert hat. Dabei sind vor allem Werke wichtig, die von vielen Autoren zitiert werden. Falls ein bestimmtes Werk in der Bibliothek vor Ort nicht vorhanden ist, kann dieses häufig per Fernleihe beschafft werden. Dafür berechnen viele Bibliotheken eine Gebühr.
Auch das Internet kann zur Literaturrecherche genutzt werden. Dabei bietet sich vor allem die Google-Buchsuche an. Dort sind zahlreiche digitalisierte Bücher zugänglich. Jedoch gibt es hier nur eine ausschnittsweise Vorschau auf das Buch und von manchen Büchern ist gar keine Vorschau vorhanden.
Wissenschaftliche Aufsätze sind über Google Scholar zugänglich. Darüber hinaus stellen Forschungsinstitute oder einzelne Wissenschaftler manchmal Aufsätze oder Ergebnisse von Studien auf ihrer Website zum Download bereit.
Manche Dozenten legen Wert auf eine hohe Qualität der verwendeten Literatur, z.B. nur mit A oder B bewertete wissenschaftliche Journale (eine Liste ist hier zu finden).
Allgemein sollte auf die Aktualität der verwendeten Literatur geachtet werden. Was als aktuell gilt, ist jedoch von Fach zu Fach unterschiedlich. In manchen Fächern und besonders bei „exotischen“ Themen ist auch Literatur von 1980 oder früher als relevant zu betrachten. Es ist empfehlenswert, sich bei dem jeweiligen Dozenten zu erkundigen, welche individuellen Richtlinien es für die Literaturrecherche gibt.
Für eine Haus- oder Seminararbeit müssen nicht so viele Werke verwendet werden wie für eine Bachelor- oder Masterarbeit oder gar eine Dissertation.
Eine Faustregel besagt, dass mindestens so viele Titel in der Literaturliste auftauchen sollten, wie die Arbeit Seiten hat.
Bei längeren Arbeiten können es jedoch auch weniger Titel sein. Die Verwendung von möglichst viel Literatur gilt als Zeichen für Qualität, da Sie dadurch gut informiert sind, mehrere Perspektiven mit einbeziehen und eine einseitige Darstellung vermeiden.